Denk mal! Im März 2017...

was antworten Menschen, wenn man fragt: „Wie geht es Dir?“ „Nicht besonders“, sagt einer,  den körperlich oder seelisch etwas drückt. „Ich kann nicht klagen“, antwortet eine,....

bei der alles glatt läuft.  Nur von ganz besonders positiven Menschen, von gut erholten Urlaubern und frisch Verliebten, da wird man ein „Wunderbar!“ hören.  Aber meistens ist die Antwort durchwachsen, so wie das Leben eben durchwachsen ist.

Wie geht es dir? Eine überraschende Antwort hat Hans-Dieter Hüsch, der 2005 verstorbene Kabarettist vom Niederrhein, gegeben. Seine Version des 31. Psalms* beginnt: „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“.    Die Begründung liefert Hüsch direkt mit: „Gott nahm in seine Hände meine Zeit, mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen, mein Triumphieren und Verzagen, mein Elend und die Zärtlichkeit.“   

Es ist kein glattes Leben, das Hüsch hier andeutet. Verzagen und Elend gehören dazu, dunkle Tage und trübe Gedanken. Lange kämpft er gegen eine Krebserkrankung an. Trotzdem bewegt er sich durchs Leben wie ein unbekümmertes Kind. Verwundert nimmt er seine Leichtigkeit wahr und fragt sich, woher sie kommt: „Was macht, dass ich so furchtlos bin an vielen dunklen Tagen? Es kommt ein Geist in meinen Sinn, will mich durchs Leben tragen“. 

„Ich bin vergnügt, erlöst, befreit.“ Die Evangelische Kirche im Rheinland hat Hüschs Bekenntnis zu Gottes befreiendem Geist als Leitwort des  Reformationsfestjahres 2017 ausgewählt. Alle sind eingeladen, sich anstecken zu lassen vom fröhlichen Mut, der seit 500 Jahren mit dem Wort „evangelisch“ verknüpft ist und noch viel länger, nämlich seit fast 2000 Jahren mit der Osterbotschaft, die wir auch dieses Frühjahr wieder in vielfältiger Weise hören und feiern werden.

Ihre Pfarrerin Almuth Koch-Torjuul 

*Den vollständigen Psalm von Hans-Dieter Hüsch finden Sie auf Seite 24 im Gemeindegruss März 2017